Abenteuer Großsegler: Mit der „Johann Smidt“ nach Dänemark ("2G plus")
>> Reise nach dem Lockdown: 2. bis 9. Juli
>> Profis am Werk – mit Hilfe der Mitreisenden
>> Leben an Bord
>> An- und Abreise und Kosten
Einschiffen Samstag, 2. Juli 2022 am späten Vormittag in Neustadt/ Holstein. Bei Bedarf kann Transfer vom Bahnhof Lübeck organisiert werden. Ausschiffen Samstag, 9. Juli in Koege/ Dänemark, Bustransfer nach Neustadt.
Kostet pro Person einschließlich mindestens dreier Mahlzeiten täglich, Kaffee, Tee & Mineralwasser (Alkohol und Softdrinks gesondert) und allem Pipapo an Bord € 840 (Vorschiff, wird voraussichtlich eine Männerkabine) oder € 890 (Viererkabinen, eine Sechserkabine).
Reise nach dem Lockdown: 2. bis 9. Juli
Die Reise geht in der ersten Juliwoche 2022 von Neustadt in Holstein nach Koege südlich von Kopenhagen - und mit Bus zurück. Die „Johann Smidt“ ist ein sehr gut gepflegter Zweimaster, den der Eignerverein „Clipper“ regelmäßig über den Atlantik schickt. Mit etwas Glück werden wir Robben und Schweinswale sehen, auf jeden Fall hohe See erleben und die herrlichen Buchten und Sunde der dänischen Südsee.
Johann Smidt: zweimastiger Gaffelschoner - 36 Meter lang
Bei Segelreise weiß man nie genau, wohin der Wind bläst. Normale Wetterbedingungen vorausgesetzt, werden wir die dänische Hauptinsel Seeland nahezu runden. Am Wegesrand liegt voraussichtlich das kleine Eiland Musholm im Großen Belt. Da lässt es sich prächtig ankern und wenn das Wetter stimmt, fahren wir mit dem Beiboot an Land, die Insel zu erkunden, während der Koch ein Barbeque am Strand vorbereitet. Keine Angst: Ins Beiboot und zurück ist bisher noch jeder und jede gekommen, auch Alte und Blinde haben wir schon mit Ruhe, sicherer Hand und seemännischer Erfahrung „getendert“, wie es im Jargon heißt. Es gilt aber: Niemand wird zu irgendetwas genötigt, wir achten persönliche Grenzen.
Wir freuen uns auf knarzende Segel, klappernde Leinen, die rauschende Bugwelle. Wer mag, kann unter fachkundiger Anleitung in die Masten aufentern – natürlich mit Sicherheitsgurt. Wir erwarten schöne Häfen und romantische Nächte unter Sternenhimmel, der auf See so viel heller ist als an Land. Am Morgen wird eine halbe Stunde „Yoga unter Segeln“ von der Chief Yoga Officerin des HL angeboten.
Wir dürften an den Städten Kopenhagen oder Malmö vorbeikommen; in einer von beiden werden wir voraussichtlich festmachen. Vielleicht kommen wir auch ins schwedische Helsingborg oder gegenüber nach Helsingoer. Dort liegt Schloss Kronborg, wo Shakespeare den „Hamlet“ spielen ließ. Dort wurde auch das spektakuläre Maritime Museum Dänemarks erbaut. Ob kulturell oder in der Natur: Wenn es unterwegs Sehenswürdigkeiten gibt, werden wir sie nach Möglichkeit ansteuern und Gelegenheit zur Besichtigung haben – zu denken ist etwa auch an das Museum für moderne Kunst „Lousiana“ bei Kopenhagen.
Profis am Werk – mit Hilfe der Mitreisenden
Kapitän und Steuermänner sind erfahrene Nautiker, Maschinisten gehören dazu und Koch, Bootsleute und Schiffsjunge. Ohne Mitarbeit der Teilnehmer*innen geht es nicht – jede wie sie kann. Alle werden in drei Gruppen (Wachen) eingeteilt, die unter dem Kommando eines Steuermanns stehen und mit je einem Bootsmann besetzt sind. Sie fahren das Schiff umschichtig. Beim Segelsetzen und -bergen, beim Steuern und Ausguck halten, beim An- und Ablegen oder Ankerhieven werden viele Hände gebraucht. Im Zweifel springen die Leute vom Hessischen Lloyd, egal, ob sie gerade Wache haben oder nicht.
Johann Smidt: schnittige Form - volle Segelpower
Wenn sich die Teilnehmer*innen eingefunden haben und es mal flott gehen muss, werden Kommandos gegeben. „Kommando“ klingt drastisch – der Begriff umschreibt eine knappe, unmissverständliche Anweisung der nautischen Fachleute. Wer das Steuern des Schiffes lernen möchte, lernt, eine kurze Kursangabe zu verstehen und zu quittieren. Es werden aber keine maritim- plattdeutschen Befehle des kernigen Herumbrüllens wegen herumgebrüllt. Der Ton an Bord ist freundlich. Grundsätzlich wird auf den Schwächsten Rücksicht genommen. Wir machen alle Urlaub!
Der Koch wird ab Ende des Frühstücks von drei Leuten unterstützt: Schnippeln, noch mehr Schnippeln, Rühren, Kaffee- und Teekochen und leider auch Spülen beachtlicher Geschirrmengen. „Die Frauen stehen in der Küche, die Jungs spielen an Deck“ – das gibt es beim Hessischen Lloyd nicht. Jeder ist mal dran.
Es wird frisch gekocht mit besten Zutaten: Frühstück, Mittag, gern Kaffee & Kuchen, Abendessen und bei einer Nachtfahrt auch Mitternachtsimbiss. Unterwegs werden regionale Spezialitäten zugekauft: Frischer Fisch, dänische Leberpastete, Marmeladen aus Dorfläden, dänische Brötchen und Blätterteiggebäck („Wiener Broed“).
Video: Leben an Bord
Leben an Bord
Neben dem Schiffsbetrieb bleibt reichlich Zeit zum Herumsitzen, für Ausflüge, zum Lesen und Plaudern, zum In- einer- abgelegenen-Ecke- seine- Ruhe- haben, zum Schlafen, für romantische Ruhe im Klüvernetz (das hängt vorn überm Bug. Sicherheitsgurt!) und abendliche Brett- oder Kartenspiele. Ab und zu – weiß Gott nicht jeden Abend – spielt auf, wer der Gitarre mächtig ist, wobei allzu maritimes Gesangsgut (Shanties) gemieden wird.
In dänischen Häfen gibt es stets saubere Toiletten und Duschen. Die „Johann Smidt“ selbst hat vier Toiletten und drei Duschen. Die Kabinen sind teils mit Waschbecken ausgestattet. „Die Keramik“ wird täglich intensiv vom Schiffsjungen gereinigt. Er putzt auch jeden Tag die Küche (zwischendurch Hände desinfizieren) und sorgt dafür, dass sämtliche Lappen nach Hygieneplan täglich ausgetauscht werden. Schließlich erledigt er den abendlichen Abwasch, damit die Menschen, die Tags Küchendienst („Backschaft“) hatten, Feierabend haben.
Während der Reise wird „Training für Yachtsegler“ angeboten: In der großen Navigationskammer der „Johann Smidt“ können Amateure unter Anleitung mit Elektronischer Seekarte und Radar üben oder in der Papierkarte Positionen eintragen und Kurse bestimmen. Sämtliche Geräte stehen zur Verfügung bis hin zum Schleuder- Psychrometer. Was es nicht alles gibt. Der „Chief Knot Officer“ zeigt Seefrauenknoten.
Seemannschaft: gemeinsam gelingen die Manöver
Teilnehmen kann jede Frau und jedermann, sofern sie gesund und volljährig sind und selbständig in die Koje kommen (und wieder heraus). Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die „Johann Smidt“ ist 36 Meter lang und acht Meter breit. Sie hat 37 Kojen, die wir nicht sämtlich befüllen werden.
An- und Abreise und Kosten
Die Teilnehmer*innen können an- und abreisen, wie sie wollen. Entlang der Strecke Karlsruhe – Frankfurt/ Main – Hamburg – Lübeck – Neustadt/ Holstein wird auf privater Basis An- und Abreise mit Kleinbussen und Fahrgemeinschaften zentral organisiert. Wer Interesse hat oder jemanden zuladen kann und will, teilt das bitte frühzeitig mit.
Wer nicht gut schleppen kann oder gar mit dem Zug anreist, kann sein Gepäck in Heppenheim, Darmstadt und Frankfurt am Main abliefern. Gegen geringe Beteiligung an den Fahrkosten findet es seinen Weg aufs Schiff und wieder zurück.
Wir fahren strikt nach Corona- Regel 2 G plus, die wir kontrollieren: Vor dem Einschiffen ein Schnelltest für alle und bei positivem Ergebnis ein weiterer Schnelltest eines anderen Herstellers. Das ist der jetzige Stand. Wenn sich die Pandemielage bis Juli entspannt haben sollte, kann es auch nur mit 2 G gehen. Weniger jedenfalls nicht. Und natürlich gelten die aktuellen Regeln der jeweiligen Gastländer.
Vom Endhafen Koege fährt ein Bus zurück nach Neustadt/ Holstein.
Sie haben Fragen, wollen mehr wissen etc., dann schicken Sie uns gerne ein Mail oder rufen uns an: 0171 41 555 37